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Die schöne Marianne (1827) |
Eimsbüttel, damals ein kleines Dorf vor den Toren Hamburgs, wurde Dank Mariannes Schönheit ein beliebter Ausflugsort. Der zeitgenössische russische Schriftsteller Nikolai Gretsch schrieb, "In Hamburg und nicht bei Marianne gewesen zu sein, ist das Gleiche wie in Moskau gewesen zu sein und die große Glocke nicht gesehen zu haben."
Der Gedenkstein (Foto: bk) |
Die schöne Marianne, geboren 1802 als Johanna Maria Caroline Ruaux, war die Tochter einer französischen Emigranten-Familie. Bereits als Jugendliche hat sie in der Familenwirtschaft "Mariannenruh" in Dänisch-Eimsbüttel gearbeitet. Die schöne Wirtstochter war die große Attraktion dieses kleinen Gasthauses, ab 1824 führte sie das dann bereits sehr bekannte Ausflugslokal selbst.
Der Andrang war an Markttagen so groß, dass man Eintrittsgeld verlangen konnte. Eine Menge von Verehrern erschien mit Gedichten und Heiratsanträgen. Es mussten sogar Polizisten für Ordnung sorgen.
Marianne führte ein züchtiges Leben und wies ihre Verehrer tugendhaft zurück, sagt man, - wenigstens bis 1831, als sie ihre uneheliche Tochter Emilie auf die Welt brachte. Der Vater soll ein junger Mann aus einer guten Hamburger Kaufmannsfamilie gewesen sein, der vor der Geburt entfloh.
1831 war damit auch der Jahr, in dem der 'Mariannenkult' endete. Marianne betrieb danach noch weitere Lokale, allerdings ohne Erfolg.
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